Devise alles oder nichts geht am Ende daneben PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Dienstag, den 04. Mai 2004 um 01:00 Uhr

Handball: Mülheim-Kärlich/Bassenheimer B-Jugend verliert drittes Spiel in Folge - Treffer zum 32:33 fällt in letzter Sekunde

MÜLHEIM-KÄRLICH. Eine dramatische Endphase haben die B-Jugend-Handballer der HSG Mülheim-Kärlich/Bassenheim erlebt: Im dritten Spiel um die südwestdeutsche Meisterschaft kassierte die HSG gegen VTV Mundenheim ihre dritte Niederlage in Folge - durch einen Siebenmeter zum 32:33 in letzter Sekunde.

In eigener Halle kämpfte die HSG vergeblich bis zur buchstäblich letzten Sekunde, die durch einen verwandelten Siebenmeter der Gäste die Entscheidung zum 32:33 (18:16) brachte. "Fünfzig Prozent des Sieges gingen an den Schiedsrichter", sagte ein nach eigener Aussage "megamäßig enttäuschter" HSG- Trainer Ralf Sorger. So groß wie die Enttäuschung auf der einen Seite, war die Freude auf der anderen: "Nach den Ergebnissen von Mülheim gegen die Topteams haben wir uns hier nicht viel ausgerechnet. Aber das, was Mülheim körperlich im Vorteil war, haben wir spielerisch mehr als wett gemacht", sprudelte es aus Mundenheims Trainer Markus Muth heraus.


Frei Richtung Mundenheimer Gehäuse fliegt hier der
HSG-Nachwuchs-Handballer Alexander Weise - Alexander Kohns
(rechts) beobachtet die Aktion seines Mitspielers.

Dabei waren für die HSG alle Chancen da, das Ergebnis genau andersherum zu gestalten. Die erste Halbzeit verlief völlig ausgeglichen. Ein schnelles Spiel mit vielen Gegenstößen und ständigen Führungswechseln waren die Charakteristik der ersten Spielzeit. Doch bereits hier erkannte Sorger die Fehler im Spiel seines Teams: "In der ersten Halbzeit haben sich im Angriff schon zu viele Fehlpässe eingeschlichen, und wir haben zu selten über den Kreisläufer gespielt." Dennoch: Mülheim ging mit zwei Toren Vorsprung in die Halbzeitpause.

Im zweiten Durchgang schmolz der Vorsprung der Gastgeber dann schneller als ihnen lieb war. Während Mülheim in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit nur dreimal ins Schwarze traf, konnte Mundenheim in der gleichen Zeit ganze sieben Treffer auf dem Konto verbuchen. Und so lag die Führung zunächst auf Seiten der Gäste. Zur Mitte der Halbzeit kamen die HSG-Jungs aber wieder heran und schafften den Ausgleich.

Die Spannung in der Halle stieg nun an, denn jetzt war alles oder nichts drin. Jeder Treffer wurde gefeiert, als ob er schon den Sieg bedeutete. In der letzten Minute beim Stande von 31:32 für Mundenheim trommelte Sorger seine Spieler nochmal zu einer Auszeit zusammen: "Ich habe versucht klarzumachen, dass wir jetzt zwei schnelle Tore brauchen und nicht auf Unentschieden sondern ganz klar auf Sieg spielen. Alles oder nichts war die Devise." Der erste Treffer gelang dann auch prompt: Philipp Frey traf zum 32:32. Zehn Sekunden vor Schluss gab es, diesmal von Gäste-Coach Markus Muth genommen, erneut eine Auszeit. Mundenheim kam nochmal zum Angriff und ein Gästespieler wurde im Eifer des Gefechts gefoult. Der Schiedsrichter entschied auf Siebenmeter für Mundenheim, und Benjamin Treiber traf...

"Wir haben uns heute hier nicht so gut präsentiert. Manchmal habe ich das Gefühl, die Jungs entscheiden schon, während sie die Ergebnisse vom vergangenen Spieltag im Internet nachlesen, ob das Spiel gewonnen wird oder nicht. Aber das kann so nicht funktionieren", lautete das enttäuschte Resümee von HSG-Coach Sorger. Anne Breitbach

Mülheim-Kärlich/Bassenheim: David Anheier, Lukas Pieper, Dennis Eitelbach - Markus Piro, Jan Netz (1), Alexander Weise (2), Andreas Israel (7/2), Rene Enger (10/3), Alexander Kohns (2), , Timo Hommen (5), Marc Häring (1) und Philipp Frey (4).