Starker Auftakt der UVS Rheintal PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Montag, den 07. Mai 2007 um 14:58 Uhr

Handball Regionalliga-Qualifikation: A-Jugend der HSG gegen neu gegründete Urmitz Vallendarer Spielgemeinschaft chancenlos

"Es gibt keinen SV Urmitz und keinen TV Vallendar mehr, es gibt nur noch die UVS Rheintal." Das sagte Arno Both, stellvertretender Abteilungsleiter des SV Urmitz, als die Verantwortlichen der Vereine vor einigen Wochen das Gemeinschaftsprojekt vorstellten. Die Jugendlichen der UVS nährten jetzt die Hoffnung auf erfolgreiche Zeiten - ausgerechnet gegen die Lokalrivalen aus Mülheim-Kärlich.

HSG Mülheim-Kärlich/B. - UVS Rheintal 23:29 (7:13)

MÜLHEIM-KÄRLICH. Das hatte sich Ralf Sorger ganz anders vorgestellt. "Ich dachte, beide Mannschaften wären von gleicher Leistungsstärke", zeigte sich der Trainer der HSG Mülheim-Kärlich/ Bassenheim überrascht von der deutlichen 23:29-Niederlage der männlichen A-Jugend der HSG im ersten Regionalliga-Qualifikationsspiel gegen die neu gegründete UVS Rheintal. Coach Sorger gab zu: "Ich habe jetzt große Sorgen."


Wie die Kletten klebten die UVS-Spieler (in den Trikots des TV
Vallendar) an den Spielern der HSG. Pröstur Bjarkason (am Ball)
traf trotzdem zehnmal für die Hausherren. Die Punkte für den Sieg
sicherten sich allerdings die Gäste.

Die Partie war schon zur Halbzeit entschieden. Mit 13:7 führten die Rheintaler, die beim UVS-Debüt mit Vallendarer Spielern im TVV-Trikot eine tadellose Leistung zeigten, sich topfit und hoch motiviert präsentierten. "Wir haben zehn gleichstarke Spieler mit Regionalliga-Erfahrung und sind damit ausgeglichener besetzt als die HSG, die nur drei, vier Leistungsträger hat", nannte Gästetrainer Manfred Meder die Gründe für den Sieg seiner Mannschaft. Die Höhe überraschte allerdings auch ihn.

Die HSG gab die Begegnung, die nach beiderseits nervösem Beginn zunächst ausgeglichen verlaufen war, zwischen der 10. (4:3-Führung) und 20. Minute (4:10-Rückstand) aus der Hand. Angefeuert von ihren lautstarken Fans unter den 150 Zuschauern, die dem Gästeteam in der Mülheim-Kärlicher Schulsporthalle Heimspiel-Stimmung vermittelten, nahm die UVS dem Gegner mit einer famosen Abwehrleistung zunächst den Angriffsmut und dann den Siegeswillen. "Kompliment an Vallendar, diese Aggressivität hat uns gefehlt", gab sich Coach Sorger als fairer Verlierer. "Abwehrarbeit ist Beinarbeit, sage ich meinen Spielern immer." Gefruchtet hat's nicht, "es sah fast so aus, als wollten wir nicht gewinnen".

Auch drei Gäste-Zeitstrafen in der ersten Hälfte, verordnet vom sicheren Schiedsrichter-Gespann Manfred Gilgenbach und Karsten Brahmann vom TV Welling und Ergebnis konsequenter UVS-Verteidigung, konnte die HSG gegen den guten Bastian Burgard im Tor nicht zur Aufholjagd nutzen. In Überzahl gab's sogar noch Gegentreffer. Trainer Sorger sah "Hektik, Fehlpässe und eine schlechte Torausbeute". Er konstatierte: "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen", und forderte für die kommenden Qualifikations-spiele "mehr Ernsthaftigkeit".

Nach der Pause gestaltete die HSG das Spiel ausgeglichener. Pröstur Bjarkason, an dem die UVS-Verteidiger hingen wie die Kletten, setzte sich einige Male durch und verbesserte seine Trefferquote. So schmolz der Rheintaler Vorsprung bis auf zwei Tore (20:22) zwölf Minuten vor Schluss. Trainer Meder musste eine Auszeit nehmen, um seine Jungens wieder neu einzustimmen auf einen Gegner, der sich plötzlich Hoffnungen machte. Doch die Chance, noch näher heranzukommen, vergab die HSG beim Gegenstoß. Sogleich machte sich wieder Nervosität breit bei den Gastgebern, was zu Abspielfehlern und Gegentreffern führte. Fünf Minuten vor Schluss hatte Rheintal wieder den Sechs-Tore-Vorsprung (27:21) aus der Halbzeit erreicht. Die Körpersprache der HSG-Spieler signalisierte die Niederlage, mit Frustfouls stockten sie ihr Zeitstrafenkonto auf und gaben dem Gegner im Unterzahlspiel vier gegen sechs die (ungenutzte) Chance auf einen noch deutlicheren Erfolg.

"Wegen der anstrengenden Qualifikationsrunde mit zwei Spielen am Wochenende habe ich in der zweiten Halbzeit viel gewechselt, um die Kräfte der Spieler zu schonen", erklärte UVS-Coach Meder das Nachlassen. "Ich hatte aber nie das Gefühl, dass wir diese Begegnung noch verlieren konnten."

Thomas Wächtler

Mülheim-Kärlich/Bassenheim: Pieper, Freisberger; Bjarkason, Buch, Kulaszewicz, Sorger, Ihrlich, Inzenhofer, Schmidt, Dunkel, Szary, Woods, Haak.

Rheintal: Burgard, Syré; Meder, Gauß, Altinas, Stoffels, Ibach, Majewski, Binnes, Litzmann, Palz, Persel, Keip.